Mein erster Urlaub — Teil 2

Den ersten Teil meines Urlaubsberichtes gab es ja schon zu lesen. Hier folgt nun der zweite Teil.

Während unseres Urlaubes bestand meine Aufgabe darin, bei den gemeinsamen Mahlzeiten mit Katja und Bianca für die Unterhaltung zu sorgen. Auf meiner Erlebnisdecke liegend, habe ich immer von meinen Erlebnissen vom Tag und meinen Träumen in der letzten Nacht erzählt. Die Großen haben wahrscheinlich eh nichts von meinem Gequietsche und Geblubbere verstanden, fanden es aber immer wieder zum Lachen.

Achja, Mama hat den ganzen Urlaub über versucht mir beizubringen, wie denn ein Fisch macht: „Wie macht der Fisch?“ — „Blubb“. Ich konnte über ihre Bemühungen nur lächeln, schließlich weiß doch jedes Kind, dass ein Fisch „Wau wau“ macht. Stattdessen habe ich im Urlaub gelernt, dass meine Hand sehr lecker schmeckt. Und wenn dann mal einer der viel zu längen Ärmel des Pullovers zwischen meiner Hand und meinem Mund stand — kein Problem — so musste der eben daran glauben. So ein vollgesabberter Ärmel hat aber Mama nicht so ganz gefallen. Trotzdem musste sie immer lächeln, wenn sie mich mit so viel Stoff im Mund im Rennwagen hat liegen sehen.

Neben den vielen Spaziergängen und Ausflügen in die Natur haben wir uns natürlich auch ein paar Städte in der Region angeschaut: Warnemünde und Stralsund. In beiden Städten habe ich neben den vielen bunten Häusern auch so riesige Kästen auf dem Wasser schwimmen sehen.

Außerdem gab es da Vögel — Papa nannte sie Möwen –, die saßen und flogen überall. Und die konnten Krach machen — mehr als ich, wenn ich Hunger habe. Meinen Respekt. Anderen Möwen widerum ging es wie Papa — sie wollten einfach nicht ins Wasser.

Lustig war auch meine Fütterung in Warnemünde — direkt auf der Touristenmeile. Was glaubst Du, wie die Leute geschaut haben!! Kann ja nichts dafür, dass mich der Hunger einfach so überkommt — bei soviel guter frischer Seeluft. Leider hatte das gute Essen auch die Wirkung, dass hin und wieder die Luft in meinem Rennwagen nicht mehr so frisch war. Mittlerweile wissen aber Mama und Papa, dass es in jeder Touristeninformation mit Toilette auch einen Wickeltisch für Babies gibt. Dort haben wir dann die nicht mehr so frische Luft einfach zurückgelassen.

Apropo, Vögel. An einem Tag habe ich Klapperstörche mit ganz kurzen Schnabel gesehen. Selbst Katja und Bianca fanden diese Vögel — sie sagten immer Kraniche dazu — ganz toll. Überall, wo sie zu sehen waren, mussten wir zum Fotografieren anhalten. Diese Kraniche haben sogar dazu geführt, dass Katja, Bianca und Papa an einem Tag noch vor der Sonne aufgestanden sind. Mir war das defenitiv noch zu früh gewesen, weshalb ich mit Mama noch eine Runde Nickerchen gemacht habe.

Tja, und was war mein schönstes Erlebnis während unseres Urlaubes? Den Sonnenuntergang am Meer und dabei kuscheln mit Mama. Das war richtig schön.

Der Rennwagen am Sternenhimmel
Der Rennwagen am Sternenhimmel

Am letzten Abend unseres Urlaubes gab es auch noch eine kleine Premiere: Zu fünft — ja, richtig gelesen, ich war mit dabei — waren wir in einem Restaurant. Während die Großen sich eine Portion Fisch bestellt haben, habe ich ein Fläschchen verdrückt. Wie da die anderen Gäste geguckt haben ….

Nach einer schönen Woche wurden urplötzlich wieder die Taschen gepackt. Ich ahnte schon nichts Gutes — die Rückfahrt. Aber auf Grund der Erfahrungen von der langen Hinfahrt hatten Mama und Papa entschieden, einen kurzen Zwischenstop einzulegen. Mir wäre es ja eigentlich egal gewesen, schließlich habe ich während beiden Fahrten eh die meiste Zeit wieder mal nur geschlafen.

Letzten Sonntag abend sind wir endlich wieder daheim angekommen. Nun ist der Urlaub zwar zu Ende, aber Mama stand gleich vor der nächsten großen Herausforderung: meinem Wäscheberg. Neben vielen Spucktüchern, Lätzchen und vollgesabberten Pullovern war auch der eine oder andere Strampler dabei, der unter den langen Autofahrten und einer zu vollen Windel gelitten hat.

Tja, Du siehst — ich habe so einiges in meinem Urlaub erlebt. Und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Urlaub mit Mama und Papa. Und vielleicht treffe ich ja dort auch Bianca und Katja wieder, wer weiß …