Die letzte Woche waren Mama, Papa und ich in Oberfranken im Urlaub. Aber wir waren die Tage nicht allein. Isabella hat ihre Eltern Mini und René eingepackt. Außerdem kamen auch noch zwei nette Jungs – Marco und Christian – mit in unsere Runde. Mama und Papa wollten den Jahreswechsel mit ihren Freunden verbringen. Ich hab einfach die Zeit genutzt um mich mit Isabella anzufreunden.
Zusammen hatten wir ein großes Haus für uns ganz allein. Mama, Papa und ich haben es uns auf dem Dachboden bequem gemacht. Die größte Befürchtung von den Erwachsenen war, dass Isabella und ich alle auf Trab halten würden — Tag und Nacht. Es sollte aber nicht so schlimm werden … sondern viel schlimmer 😉
Während unseres Aufenthaltes haben Isabella und ich mit den Großen viele Ausflüge gemacht. Bei der frischen Luft konnten wir beide immer am Besten schlafen. Mehr war auch gar nicht möglich, so dick haben Mama und Papa mich jedesmal eingepackt. In meinem Rennwagen konnte ich mich keinen Zentimeter mehr bewegen. Isabella erging es auch nicht besser.
Natürlich haben Isabella und ich auch mal einen ausführlichen Vergleich unserer beiden Rennwagen vorgenommen. Isabella’s Wagen hat größere Räder vorne und hinten. Außerdem kann sie es sich auf einer breiteren Liegefläche bequem machen.
Mein Rennwagen verfügt dafür über lenkbare Vorderräder und eine bessere Federung. Einen Geschwindkeitsvergleich haben wir mal sein gelassen, da dieser zu sehr vom eingesetzten Antrieb abhängig ist. Und ich wollte ja Mama und Papa nicht gleich blamieren.
Apropo Antrieb: Bei einem Ausflug hab ich sogar mal meinen Antrieb an meinem Rennwagen ausgetauscht. Nach anfänglichen Bedenken fand es Christian richtig toll, mich den Weg entlang zu schieben. Marco hat sich davon animieren lassen und sich als Antrieb für den Rennwagen von Isabella zur Verfügung gestellt. Jetzt wissen die beiden Jungs schonmal, wie es ist, ein Baby im Kinderwagen zu schieben.
Isabella hat mir viele neue Dinge gezeigt. Sie ist voller Energie und hält ihre Eltern richtig auf Trab. Sie krabbelt durch die Wohnung, zieht sich an den Beinen hoch, will alles in die Hand (oder besser: in den Mund) nehmen.
Alles Dinge, die ich auch unbedingt mal mit Mama und Papa ausprobieren möchte. Die beiden wollten die Woche aber nur eines von mir: Das ich Isabella zuschaue, wie sie sich auf den Bauch dreht.
Denkste, ich hab mich lieber mit dem Spielzeug von Isabella beschäftigt. Sie hat so interessante Spielsachen wie eine leere Flasche, einen großen Knopf oder eine Armbanduhr. Isabella fand aber auch mein Spielzeug toll. So toll, dass sie es mir immer wieder aus der Hand nehmen wollte.
Hin und wieder musste ich natürlich auch mal ein Nickerchen halten. Am liebsten bin ich mit Papa auf der Couch eingeschlafen. Er hatte auch nichts gegen ein Vormittags-Schläfchen.
Am 31.12. — den letzten Tag im Jahr — wurden Isabella und ich warm eingepackt. Es ging nochmal raus in die Kälte.
Nach einem kurzen Spaziergang machten die Großen halt und bildeten einen Halbkreis. In die Mitte stellten sie Papprohre, die sie dann auch noch anzündeten. Aus diesen Papprohren kamen dann neben viel Qualm und Rauch hin und wieder farbige Funken. Die Großen fanden das irgendwie toll … für mich war es einfach nur saukalt.
Ach ja, zum Thema „auf Trab halten“: Dafür eignen sich ja besonders die Stunden, nachdem die Großen ins Bett gegangen sind.
Eines Nachts, Mama und Papa wollten gerade schlafen gehen, da dachte ich mir, dass ich den beiden doch mal eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen muss. Das geht natürlich am besten, wenn ich zwischen den Beiden im Bett liege. Also hab ich erstmal kräftig geweint, so lange, bis sich Mama und Papa meiner erbarmt haben. Nun endlich zwischen den beiden liegend, musste ich auch dafür sorgen, dass sie mir auch zuhören. Ich erzähle doch keine Geschichte an schlafendes Publikum. Ich habe den beiden immer schön am Kinn gegrault und mit Blicken nach rechts und links sichergestellt, dass auch wirklich keiner einschläft. Nach etwa 1,5 Stunden war ich mit meiner Geschichte zu Ende und hatte einen Mordshunger. Nach einer Stärkung um 3Uhr morgends durften dann auch endlich Mama und Papa schlafen gehen.
Die letzte Nacht haben Isabella und ich uns abgesprochen: Wir wollten die Großen wach halten. Die erste Schicht von drei Uhr morgends bis um halb fünf hat Isabella übernommen. Sie hat ganze Arbeit geleistet, so das Marco sich ins Wohnzimmer zurückziehen musste. Ich habe dann die zweite Schicht bis kurz nach sechs Uhr übernommen. Da half es auch nichts, dass Mama und Papa mit zu sich ins Bett geholt haben.
Am nächsten Morgen (oder besser: ein paar Stunden später) sollten Isabella und ich schon im Haus zurückgelassen werden. Aber unsere Eltern können ja gar nicht ohne uns …



