Mein Sonntag

Mama und Papa sind heute — im Vergleich zu den Tagen davor — sehr früh aufgestanden. Der Grund: Wir hatten uns bei Oma Sybille und Uroma Dora zum Besuch angemeldet. Also hieß es nach einem kurzen Frühstück Sachen packen und ab in den großen Rennwagen.

Als erstes ging es zu Oma Sybille bei ihr auf Arbeit im Hallenbad vorbei. Kaum dort angekommen, wurde ich gleich von Tante Silke, Heiko und Oma Sybille und ihren Arbeitskolleginnen empfangen. Für Mama und Papa war das wohl zuviel, denn sie haben sich ganz schnell für lange Zeit aus dem Staub gemacht. Für mich aber was das kein Problem, denn mit der Meute um mich drumherum kam ich ganz gut zurecht. Da mein Frühstück wie gesagt eher kurz ausgefallen war, durfte Silke mir auch erstmal mein Fläschchen geben. Tja, und Oma Sybille und ihre Arbeitskolleginnen haben mir lieber bei meiner Mahlzeit zugeschaut als ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen. So habe ich sogar für ein paar Minuten den Betrieb im Hallenbad zum Erliegen gebracht.

Da von Mama und Papa nach meinem zweiten Frühstück immer noch nichts weit und breit zu sehen war, bin ich eben einfach mit Silke und Heiko ein wenig an der frischen Luft spazieren gegangen. Mit vollem Bauch und warm eingepackt in kuscheligen Sachen — die rote Mütze und der Pullover sind übrigends echte Handarbeit von Margret — habe ich dabei meinen Verdauungsschlaf gehalten. Erst als wir von unserem Ausflug zurück gekommen waren, haben sich Mama und Papa wieder bei mir blicken lassen. Die beiden hatten den Besuch bei Oma im Hallenbad für eine Planschstunde genutzt. So so, und das ohne mich.

Oma Sybille hat mir auch ihren Arbeitsplatz gezeigt. Die Besucher haben nicht schlecht geschaut, als sie mich da hinter der Kasse gesehen hatten. Oma und ich haben uns dann die Arbeit geteilt: Während Oma die Eintrittsgelder kassiert hat, habe ich für ein Lächeln bei den Besucher gesorgt. Und das Beste: Ich musste dabei noch nicht mal was tun außer mein Nickerchen halten. Schlafen während der Arbeit — das wünschen sich bestimmt viele.

Nach getaner Arbeit bin ich bei Uroma Dora vorbei zu einer Runde Spazierfahrt. Für sie war es das erste Mal, dass mich in meinem Rennwagen schieben durfte. Du glaubst gar nicht, mit was für ein Lächeln im Gesicht sie mit mir die Straßen entlang gelaufen ist. Und erst das Tempo — da hatten Silke, Heiko, Mama und Papa schwer zu schaffen, dass sie hinterher kamen. Nach einer Stärkung bei Kaffee und Kuchen sind wir auch wieder Richtung nach Hause aufgebrochen.