Ich hab mich ja schon gewundert, warum Mama und Papa in den letzten Tagen so beschäftigt waren.
Erst der Groß-Einkauf am Mittwoch — Unmengen von Bier, Wein, Saft und Wasser wurden im Keller gelagert. Für Mama und Papa hätte das für Jahre gereicht. Am Freitag Abend dann der Lärm bei uns hinterm Haus. Da haben mein Opa Volkmar mit Papa und den Onkels so ein Riesending aufgebaut.
Jetzt weiß ich, wofür der ganze Aufwand war: Mama und Papa hatten für Samstag eine Feier organisiert. Das Motto war „Herzlich Willkommen Felina“ — damit ist ja wohl jedem klar, dass das eine Feier nur für mich war.
Es war auch meine erste große Party. Und wie es sich gehört, kamen zu meiner Party viele, viele Gäste. Opa Volkmar, Onkel Kai und Elisabeth sowie Tante Silvana und Robin waren ja eh schon seit ein paar Tagen bei uns zu Besuch — was für ein Zufall.
Außerdem habe ich Uroma Dora, Oma Sybille und Rainer, Tante Silke und Tante Evi mit ihren Freunden Heiko und Andy wiedergesehen. Na, und dann waren noch „Tante“ Katja und „Tante“ Bianca mit ihren Eltern dabei. Also, doch eine Menge Leute — die alle nur wegen einem kamen — um mit mir zu feiern.
Nur das Wetter hatte uns ein wenig im Stich lassen, denn es hat bis in den Abend hinein geregnet. Mama und Papa haben das wohl vorhergesehen und deshalb dieses Riesending besorgt. Also, für mich wäre es ja nicht so schlimm gewesen, denn mein Rennwagen hat ja auch eine Regenausrüstung. Aber so saßen auch meine Gäste gemütlich im Trockenen beisammen.
Zu Essen gab es übrigends auch etwas sehr Leckeres: Spanferkel.
Wie ich in Erfahrung bringen konnte, war es ein Wunsch von Mama gewesen. Den hat sie wohl kurz vor meiner Wohnungskündigung geäußert. Sie musste nämlich die ganze Zeit davor auf viele Dinge verzichten, während ich es mir bei ihr gemütlich gemacht habe. Tja, so schnell gehen Wünsche in Erfüllung. Das werde ich mir mal für später merken.
Zu dem Spanferkel gab es noch viele weitere leckere Sachen:
Sauerkraut, Salate, Holzofenlaib, Zwiebelkuchen, Rote Grütze … Aber du weißt ja, ich muss immer ein paar Stunden warten, bis ich auch etwas von all den Schlemmereien habe. Und ich kann dir sagen, dass ich meine Windeln heute — einen Tag später — wieder bis auf ihre äußerste Belastungsgrenze ausgenutzt habe.
Ich werde ja nach dem Essen immer müde und muss erstmal eine Runde schlafen.
Bei meinen Gästen sah das aber ganz anders aus: Sie sind richtig aufgeblüht und haben gefeiert, was das Zeug hält. Es wurde gelacht, gesungen und getanzt. Und ich — mittendrin dabei. Ich weiß garnicht mehr, wieviele Arme mich geschaukelt haben.
Selbst als ich es mir in meinem Rennwagen bequem gemacht habe, waren immer Leute um mich herum. Von dort aus habe ich unter anderem zugeschaut, wie Silvana und Robin allen Anwesenden gezeigt haben, wie zur Anne-Marie-Polka getanzt wird. Oder wie Katja mit meinem Opa das Tanzbein geschwungen hat … oder der Papa mit der Mama … oder die Mama mit Silke … oder Katja’s Mutti mit Opa … oder Silvana mit Robin … ach herje, da hat wohl jeder mal mit jedem getanzt.
Na ja, irgendwann wurde ich zu müde und Mama hat mich in mein Bettchen gebracht. Der Stimmung bei meinen Gästen hat das aber nicht geschadet.
Im Gegenteil — ich konnte noch eine ganze Weile von meinem Bettchen aus zuhören.





