Nunja, da waren Nicole und Ramona zum Kaffee trinken bei uns. Und kaum als wir damit fertig waren, erzählten die beiden, dass sie heute abend noch grillen wollen. Und weil Mama nach der ganzen Kuchen-Backerei in den letzten Tagen keine Lust mehr hatte selbst zu kochen, hat sie uns einfach selbst mit eingeladen. Mich hat sie dabei als Lockmittel verwendet, denn schliesslich konnten so auch die beiden Freunde von Nicole und Ramona einen Blick auf mich werfen. Nicole und Ramona fanden die Idee wohl auch sehr gut und waren sofort begeistert — wer weiß, was sie mit ihren Freunden noch im Schilde führen.
So ging es – nach einer kurzen Stärkung an Mama’s Brust – in meinen Rennsessel und ab auf die Piste Richtung Kernen im Remstal. Die Landschaft mit den vielen Weinfeldern und kleinen kurvigen Straßen soll sehr schön gewesen sein, leider musste ich die ganze Fahrt meinen Verdauungsschlaf halten.
Ich sag Euch, auf dem Grillabend war ich die ganze Zeit der Mittelpunkt. Jeder wollte mich mal halten und in den Arm nehmen. Dabei haben die Jungs Gesichter gemacht, fast so, als ob sie noch nie ein Baby gesehen hätten. Ja, Jungs da draußen, lasst euch sagen: Wir Babys haben bereits Finger, Füße, eine Nase, Haare und Augenbrauen. Auch wenn das Alles bei uns noch etwas kleiner aussieht wie im Vergleich zu euch. Und man kann uns auch anfassen, ohne das was gleich kaputt geht.
Mama und Papa haben die Abwechslung ebenfalls genossen. Und natürlich auch die leckeren Salate und das Grillfleisch. Mir hat es übrigends anschliessend auch gut geschmeckt. Die frische Luft hat dann noch ihr übriges getan. Mama und Papa waren ganz überascht, wie lange und ausdauernd ich an Mama’s Brust trinken kann – fast eine dreiviertel Stunde. Die Rechnung für das gute Essen kam dann am nächsten Morgen.
Eines habe ich an dem Abend über Jungs noch gelernt: Sie schauen uns Babys schon gern an. Aber viel lieber als das spielen sie mit so einem heißen Zeug — ich glaube, das nennt man Feuer. Dort schmeissen sie dann so Zeug rein, was viel schlimmer als mein voller Windeleimer gestunken hat.
Müde und geschafft haben wir dann nach einem langen Abend die Heimfahrt angetreten. Da Papa von diesem übel-riechendem Zeug (er sagt dazu Bier) getrunken hat, durfte Mama nach fast über einem Monat mal wieder hinter das Steuer meines großen Rennwagens. Okay, ich bin ja nicht ganz unschuldig, dass sie solange kein Auto fahren konnte, denn mit so einem Bauch hat sie einfach nicht mehr hinter’s Steuer gepasst. Jetzt geht das alles wieder wunderbar – und verlernt hat sie auch nichts.




